Erfahrungsbericht – zum Prüfen & Nachdenken

Mein Name ist LT. Ich bin seit Februar 2002 Novizen-Mönch und 36 Jahre alt. Bis ich mich ca. im Juni 2002 von LamaD  getrennt habe, war ich cirka 6 1/2 Jahre bei ihr und ihrer Gruppe. Das schließt die Zeit ein, als wir noch Mitglied der englischen Hauptgemeinschaft waren und ich ca. 4 1/2 Jahre als ‚Mönch mit 10 Gelübden‘ lebte. Zu LamaD hatte ich einen sehr engen Kontakt.

Ich werde hier nachfolgend meine persönlichen Erfahrungen, Eindrücke, Beobachtungen und Meinungen darlegen. Sie sind völlig subjektiv. Der Zweck dieses Schreibens ist, dazu beizutragen, dass verantwortlich gehandelt wird, Mißbrauch mit Buddhas Lehren und Menschen soweit wie möglich zu vermeiden und Menschen in ihrer naiven Gutgläubigkeit durch Aufklärung zu schützen.

Meines Erachtens, fördert LamaD abhängige, ungesunde Beziehungen, die letztendlich zu einem großen materiellen und geistigen Schaden für den Einzelnen führen können und geführt haben. Außerdem empfinde ich, dass sie Menschen über ihre wirkliche Qualifikation täuscht. Um dies aufzuzeigen, hier als erstes kurz meine eigene Geschichte, gefolgt von einigen Beobachtungen:

Meine eigene Geschichte

Meine erste Begegnung mit LamaD begann damit, dass ich Mönch werden wollte, weil ich gelesen habe, nur so kann man Erleuchtung erlangen …, dann sah ich ein Poster von ihr und ging hin. Nach dem Vortrag sagte sie, dass meine Motivation Mönch zu werden „unrein“ wäre, sie mir aber helfen könne und mich „dem Meister in England“ (GesheK) vorstellen würde. Sie sagte auch, ich solle langsam machen. LamaD bot mir an, ins Zentrum einzuziehen. Da mein Entschluß irgendwie ziemlich fest stand, dachte ich: ‚ja da spricht eigentlich auch nichts dagegen‘ und zog sehr schnell dort ein. Als ich mit einem Buch des Dalai Lama durch die Räume schwirrte, sagte sie: „Solche Bücher sind hier nicht zugelassen“ oder so ähnlich. Irgendwie bekam ich vermittelt, dass nur die Bücher von GesheK authentisch sind und warf dann auch alle anderen Bücher weg, wie ’Das tibetische Totenbuch’ oder Dzog­chen Texte. (Tut mir heute sehr, sehr leid!)

Ich betrachtete LamaD damals nicht als meine Lehrerin, sondern einfach als Nonne  und war anfangs noch recht locker. Wenn LamaD kam, grüßte ich sie, wie man einen guten Freund begrüßt: ’Hallo’ und winkte etwas mit der Hand. Von der Nonne, die in solchen Fällen von ’mangelnden Respekt’ immer eingesetzt wird, bekam ich dann in etwa zu hören:

Wie grüßt Du denn Deine Lehrerin! Sie ist kein gewöhnliches Wesen, sie ist ein heiliges Wesen.

Das hat mich ganz schön geschockt. Ich stand ja noch am Anfang und sie wirkte auf mich nicht heilig. Später wurde mir auch mitgeteilt, LamaDs Sohn sei ebenso kein gewöhnliches Wesen.

Später als LamaD im Studium etwas zu den Überlieferungslinien erklärte, fiel mir ein, dass ein Mönch gesagt hatte, sie hätte gar nicht die Übertragungen für das Studienprogramm von GesheK. Als ich diesen tiefen Zweifel spürte, fasste ich Mut und ging in der Diskussionspause an ihren Thron und fragte sie vorsichtig: „Ich habe gehört, Du hast gar nicht alle Überlieferungen?“ Sie reagierte sehr warmherzig und mystisch und sagte so etwas wie: „Es gibt noch andere Arten der Überlieferung: Weißt Du, wenn Geshela sagt: ‚Du mußt Geduld haben‘, sas ist schon eine echte Unterweisung.“ Dann hatte ich das Gefühl, sie hat irgendwie höhere Kräfte/Wahrnehmungen wie Hellsicht oder sieht heilige Wesen direkt.

Die meisten um sie herum sind davon überzeugt, dass sie das hat und sie macht entsprechende Andeutungen oder nährt diese Vorstellung mitunter. Das eigentlich Schockierende erlebte ich kurz nach dieser Anfrage zu ihrer ’Linie’. Dann bekam ich von ihr zu hören: Das wäre ja ganz schlimm negativ gewesen, was ich sie da gefragt habe, das müsse ich unbedingt ‚reinigen‘. Und es wäre unmöglich von mir gewesen, dass ich, während ich sie fragte, den Thron dabei angefasst habe (auf welchem ich mich damals abstützte, um vor lauter körperlicher Demut nicht das Gleichgewicht zu verliegen). Das war eine gravierende Erfahrung: Man darf den Lehrer nicht hinterfragen, in Frage stellen, lautete für mich die darin enthaltene unterschwellige Botschaft. (Ein Mönch erzählte im Jahr 2002: „Wer Dorje Shugden praktiziert, stellt seinen Lehrer nicht in Frage.“ Das empfinde ich ebenso als einen Ausdruck dieser subtilen Manipulation).

Als LamaD später im Jahr 2000/2001 mehrmals vom Thron aus sagte: sie ’überträgt’ Pabonkha Rinpoches Lamrim, wußte ich, dass sie eigentlich gar keine Übertragung dieses Textes hatte, traute mich aber auch nicht mehr zu fragen. [Die Schlussfolgerung, dass sie keine Übertragung hatte, beruht auf Erfahrung: Normalerweise erzählt LamaD gerne alles, was ihr im Guten widerfährt oder die Autorität ihrer Person hebt. Besonders ich selbst wußte als Ausbildungskoordinator und Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit enorm viel. Wenn sie eine Übertragung von 1000 Seiten gehabt hätte, hätte sie es mit Sicherheit erzählt. So ein Ereignis hätte sie nicht verschwiegen – ganz im Gegenteil. Ganz sicher konnte ich mir aber nicht sein, deshalb wollte ich ja fragen, ahnte aber eher eine erschreckende Reaktion von ihr, hatte also einfach Angst …]

Ich muß auch ehrlich sagen, irgendwie kam ich mir vereinnahmt vor. Diese Vereinnahmung empfinde ich als sehr subtil und schwer erklärbar, wie sie sich selbst immer mehr als MEIN Lehrer etablierte bzw. aufdrängte. Ich gebe hier bewußt vier Beispiele aus Vergangenheit und Gegenwart, um diesen Punkt deutlich zu machen: In den Unterweisungen, die sie zur Lehrer-Schüler-Beziehung gab, sagte sie z.B.: „Es ist eigentlich nicht möglich, die Qualitäten eines Lehrers zu prüfen, weil der Schüler das nicht erkennen kann …“ [und so ungefähr:] „nur ein reines Wesen kann ein reines Wesen erkennen“. Und „dass man zu mehreren Lehrern geht, war noch zu Atishas Zeit möglich, weil er ein reines Wesen war“, aber wir sollten erst einmal lernen, zu einem Lehrer Vertrauen zu entwickeln, „wie wollen wir jemals Vertrauen zu anderen Lehrern haben, wenn wir es nicht einmal gegenüber unserem eigenen Lehrer entwickeln können?“[Vereinnahmung, indem mir Kompetenz abgesprochen wird oder verschwiegen wird, dass man zu einem anderen Lehrer gehen kann, wenn man einfach keinen Draht zu dem ersten hat, keine Inspiration findet.]

Im Jahr 2002 sagte sie auf eine Anfrage einer Hörerin, was denn ein ‚Wurzel-Guru‘ sei: „Der Wurzel-Lama im Sutra ist der Lama, der Dir die meisten Unterweisungen gegeben hat. Er ist die Wurzel, weil er Dir alles gibt für die Dharma-Praxis, alle Unterweisungen, die Sadhanas, alles, was Du für die Dharma-Praxis brauchst.“ Ich wußte sofort, was das logisch bedeutet: Sie ist der Wurzel-Lama von uns allen, ja theoretisch selbst von den Neuen, die bisher noch nicht bei anderen Lehrern waren. [Vereinnahmung durch fragwürdige Erklärungen.]

Auch wußte ich, dass diese Erklärung nicht mit anderen, die ich gelesen hatte, übereinstimmte. Nun fasste ich allen Mut zusammen, klopfte danach bei ihr am Zimmer und sagte, dass das für mich nicht logisch sei, ob sie mir da „helfen könne“. Sie sagte, ja das stehe da und da, ich sagte: „nein, da steht es nicht, dort steht es anders“ und widersprach, dann wich sie aus und nannte ein Werk von Je Tsongkhapa, von dem ich noch nicht gehört hatte. Dann sagte ich ihr noch einmal, dass das nicht logisch sei und wie es eigentlich definiert sei, was es bedeute und blieb bei Quellen, die wir beide kannten. (Ich nahm einfach allen Mut zusammen und war auch nervös, ängstlich und habe gezittert.) Darauf sagte sie sehr scharf: „Pass auf, was du sagst! Pass auf, mit wem Du sprichst.“ Das hat mich sehr getroffen. Es war wie ein Schuß, der mich abschießt, verbal, mitten ins Herz, ich taumelte aus dem Zimmer. Ein Freund, der mich sah, fragte: „Alles in Ordnung?“ Ich sagte: „Nein, das kann ich jetzt nicht gerade sagen. Das muß ich jetzt erst einmal verdauen.“ [Vereinnahmung indem man durch sprachliche Gewalt in die Enge getrieben, irritiert und eingeschüchtert wird und schließlich lieber schweigt.]

Im Jahre 2002 kam ein junger Mann als neuer Besucher zum Studium, ca. 20 Jahre alt. Er hörte 2-3 mal beim Studium zu, wo es um die Lehrer-Schüler-Beziehung ging. Dann wurde er von LamaD gebeten, einen Rückblick über das Gehörte zu geben. Jemand fragte ihn, was er denn schon gelernt habe und erklären kann. Er sagte: „Wenn man den Lehrer verläßt, geht man in die Hölle und es ist in zukünftigen Leben schwierig, einen neuen Lehrer zu finden.“ [Vereinnahmung durch undifferenzierte Erklärungen, die Ängste schüren.] (Einige Punkte die später noch folgen, kann man ebenso unter dem Punkt ’Vereinnahmung’ zusammenfassen.)

Meine Zweifel damals an LamaD, als wir noch im Zentrum in der Methfesselstraße waren, bestanden zwar weiter, aber dann schickte der „Meister aus England“ (GesheK) ein Langlebensgebet und nannte sie ’Ehrwürdige’. Diese und vorherige Ereignisse und Manipulationen führten dazu, dass ich so sehr an meiner Wahrnehmung zweifelte bis ich mich schließlich selbst innerlich für unwissend erklärte, während ich den „Meister aus England“ („Geshe-la“) für wissend erklärte, so dass ich schließlich zum Schluss kam, dass  LamaD eine qualifizierte buddhistische Lehrerin sei. Ich redete mir erfolgreich ein, dass ich ihre Qualifikation und „Reinheit“ einfach aufgrund meiner Verblendungen nicht erkennen könne. Seitdem arbeitete ich an mir sie als „vollqualifizierte“ und „reine“ Lehrerin zu sehen und alle wahrgenommenen Fehler meinem „unreinen Geist“ zuzuschreiben. (Dies war letztlich auch das Ziel der ganzen Indoktrination und wurde als zu erlangende „Verwirklichung“ gepriesen, die die Grundlage aller weiteren geistigen Forstschritte sei.) Letztlich gelang mir diese Selbst-Manipulation bzw. -Suggestion dadurch, dass ich den Meister in England als Heruka sah und sie als Vajrayogini (zwei sich ergänzende tantrische Meditations-Gottheiten). Als LamaD sagte, dass Vajrayogini halt völlig anders handle, als normal, bestätigte das meine Erfahrung, dass vieles von LamaD für mich nicht nachvollziehbar war. Das verbuchte ich dann geistig als: „Das kann ich nicht verstehen, es ist halt Vajrayogini.“

Letztlich wurde mir durch die Lehrdarlegung und durch die Bindung an die englische Hauptgemeinschaft, klargemacht,  dass bei Ihnen (GesheK, LamaD) alles ‚rein‘ wäre und andere/anderes nicht so rein sei und dass alle Fehler, die ich wahrnehme die Produkte meines ‚unreinen Geistes‘ seien, den ich mittels der Methoden, die sie lehrten, zu reinigen hätte.

Dies glaubte ich schließlich und freue mich über die Tatsache, dass ich soviel Glück hatte, zu den ‚Reinen‘ zu gehören und hatte Mitgefühl (oder war es nicht eher Mitleid?) mit denen, welchen dieses Glück nicht beschieden war. Um hier mal ganz ehrlich zu sein: Ich dachte: ’die Armen, die auf den minderwertigen Pfaden irren und nicht soviel Glück haben wie ich‘ und ich versuchte ihre Wege als irgendwie nützlich für sie zu sehen. (Ja volle Arroganz von mir, sorry ein Ego-Trip!). Dann strengte ich mich um so mehr an, den ’reinen Dharma’ zu verbreiten, indem ich immer mehr die Arbeit von LamaD und des Zentrums unterstützte, wie Poster zu kleben, die Bücher des Meisters zu verbreiten u.ä. missionarische Aktivitäten. Später gab ich auch selbst Dharma-Er­klärungen. Dieses bereitete mir viel Freude und brachte mir Erfüllung.

Trotz der unglaublich vielen Aktivitäten, die von LamaD ausgingen, habe ich darauf geachtet, immer für mich selbst zu meditieren und meine Studien nicht zu vernachlässigen. Dies brachte mir sehr viel Freude und war später eine sehr wichtige Grundlage für meine emotionale Stabilität und Unterscheidungsfähigkeit. Solche  (’privaten’) Aktivitäten wurden aber nicht sehr gefördert, es gab immer soviel Organisatorisches zu tun und diese Aktivitäten waren viel wichtiger. Aber ich habe da irgendwie dagegengehalten, Kritik und Vorwürfe einfach abperlen lassen, weil ich, wenn ich es überdachte, mir immer sagte, dass ich nur mit einem konzentrierten und klaren Geist nützlich sein kann und nicht, wenn ich den zahllosen Aktivitäten folge und mich nach außen verstricke, mich dabei selbst verliere und in ein Märtyrer- oder Helfer-Syndrom verfalle. Ich glaube, diesbezüglich war ich da eine Ausnahme, andere haben sich solche wichtigen Freiheiten nicht genommen oder hatten Schuldgefühle, wenn sie es taten, weil doch soviel zu tun war. Durch diese Dharma-Aktivitäten und meine Versuche des Anwendens des Dharmas und den Genuß, den ich dadurch erfuhr, habe ich mich oft sehr, sehr glücklich und zufrieden gefühlt. Diese Freude und Befriedigung missbrauchte ich aber selbst (basierend auf der fortwährenden Manipulation bzw. dem vorherrschenden Schwarz-Weiß-Denken) als „Beweis“ wie „rein“ doch LamaD und GesheK und ihre „makellose Tradition“ seien und welches Glück ich habe, ihnen folgen zu dürfen. Alles Gute, das ich erfuhr schrieb ich ihnen zu, alles Negative, das ich erfuhr, war mein eigener Fehler. Diesen Glauben zu entwickeln wurde als Fortschritt gesehen und war Ziel der Indoktrination, an die LamaD und GesheK letztlich selbst glaubten.

LamaD hat(te) echte Qualitäten, von denen ich gut lernen konnte, zum Beispiel ihre Großzügigkeit, welche mir half, meinen Geiz zu vermindern. Auch hat sie mir sehr mit verschiedenen Ratschlägen und Dharma-Unterweisungen geholfen. Sie war auch sehr, sehr hilfreich für mich und ich denke, ich darf diesen Aspekt nicht verschweigen. So versuche ich auch ihr und GesheK für alles Gute, dass sie mir mitgegeben haben sehr dankbar zu sein.

(Heißt es Güte zurückzugeben, indem man schweigt, wenn man das Gefühl hat, da rennen Menschen mitten ins Unglück? Deshalb setze ich es fort, die Dinge hier zu notieren, die den negativen Aspekt meiner Erfahrungen betonen. Lobpreisungen, glaube ich, helfen hier jetzt irgendwie nicht weiter.) Ja, ich war dann ein Teil dieses Ganzen geworden, drehte das Rad immer schön mit und war auch recht zufrieden und glücklich.

Später kam die Sache mit Dorje Shugden und wir wurden von LamaD aufgeklärt, daß Seine Heiligkeit der Dalai Lama den ’reinen Dharma’ zerstört und wir ihm, sowie den Tibetern, die unter seinem Verbot leiden würden, helfen müßten und dies in Form von Demonstrationen. Ich persönlich nahm mit der Motivation teil, den Dharma erhalten zu wollen und sah Seine Heiligkeit als Chenrezig (der Buddha des Mitgefühls), der mir die Chance gab, etwas Gutes für Buddhas Lehren zu tun. Dieses erwähnte ich einmal gegenüber LamaD, welche daraufhin meinte: „Geshe-la (GesheK), hat gesehen, wie der Dalai Lama wütend wurde. Heilige Personen werden nicht wütend, daraus folgt, der Dalai Lama ist nicht heilig“. Dies leuchtete mir ein und ab diesem Zeitpunkt verspürte ich dann auch Abneigung und schließlich Hass gegen Seine Heiligkeit den Dalai Lama – leider, leider…! Ich glaube, viele von uns haben einen enormen Schaden für sich und andere mit diesen Demonstrationen angerichtet. Mir tut das sehr leid und ich möchte mich aufrichtig dafür entschuldigen.

Hier ein Beispiel von zwei Nonnen, die dies bestätigen: Im Jahr 2002 wollte eine Nonne nach Graz zur Kalachakra Einweihung. Ich lebte zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr im Schloss Sommerswalde und sie bat mich um Hilfe. Sie weinte und sagte, dass sie damals sehr wütend auf den Dalai Lama gewesen wäre und dass es ihr furchtbar leid tun würde. Ich denke vielen ging und geht es so. Eine andere Nonne sagte mir, sie hätte Bilder des Dalai Lama zerrissen, weil er doch so schlimm gehandelt hätte …

Aufgrund meiner Beobachtungen und Erfahrungen komme ich zu dem Schluss, dass LamaD eine unglaubliche Art hat, Menschen an sich zu binden (zu vereinnahmen) und auszunutzen. Dabei geht sie mit dem ’inneren Kreis’ anders um, als mit dem ’äußeren Kreis’. Ihre Toleranz ist nach außen größer, als nach innen und selbst im ’inneren Kreis’ gibt es Unterschiede und Differenzierungen in ihrem Verhalten.

Was ich jetzt also aufzeige, sind meine Erfahrungen und Beobachtungen des ’inneren Kreises’, also der Menschen in ihrem engen Umfeld und auch nur ein Ausschnitt! Diese werden aber von vielen anderen bestätigt! Es fängt damit an, wenn man ihr nicht genügend Aufmerksamkeit schenkt, sie mal übersieht, oder zu locker grüßt, dass sie dann eine bestimmte Nonne losschickt, die dann etwa folgendes Vorwurfs-Statement abgibt: „Sag mal, Du weißt wohl nicht wie Du DEINEN Lehrer grüßt!“ Und obwohl man gar nicht das Gefühl hat, dass sie „mein“ Lehrer ist, kriegt man gleich ein schlechtes Gewissen.

Es ist unausgesprochen oder wird in Unterweisungen oder persönlich auf eine ganz besondere Art vermittelt, das man nicht zu anderen Lehrern geht. Selbst nach der Trennung der englischen Hauptgemeinschaft war das noch so. Sie kann auch sagen: ’Natürlich kannst du zu einem anderen Lehrer gehen’, aber der Tonfall ist drohend und vermittelt deutlich, dass man dies lieber nicht tun sollte. Oder sie sagt es nett, aber wenn man tatsächlich dann die Absicht umsetzen möchte, findet sie einen Weg, einen abzuhalten. (Bis auf eine Ausnahme die ich noch schildere; jemand der ins Kloster RabtenC ging, aber auch hier setzte sie alle Droh-Mittel: Robenentzug, Gespräch & ’Beauftragte’ zuvor ein um ihn von dieser Idee abzubringen.)

[Ich denke, es spricht für sich, dass kein Ordinierter oder jemand aus dem engeren Kreis in den ca. sieben Jahren wo ich bei ihr war, ALLEIN (also ohne sie) oder ohne ihre örtliche Kontrolle, bei einem Lama innerhalb oder außerhalb ihres jeweils erwählten Zirkels war. Das drückt sich auch so aus: Vor vielen Jahren als wir noch in der englischen Hauptgemeinschaft waren, wußte sie es zu verhindern oder zu beeinflussen, dass man (ich hatte das vor) zu einem Retreat bei einem anderen Lehrer in der englischen Hauptgemeinschaft ging oder sogar Rat bei ihm holte – geschweige denn zu Lehrern außerhalb der englischen Hauptgemeinschaft! Im Jahr 2002 war ihr ’eigener gütiger Wurzel-Guru’, LamaG, in München. Komischerweise fuhr aber niemand aus dem engeren Kreis hin. Eine ihrer Schülerinnen sagte, als sie gefragt wurde, warum sie nicht fährt: „Ja wir sind eben noch so unrein für so hohe, reine Lamas. Da kriegen wir dann emo­tionale Probleme.“]

Hier drei Beispiele für Arten wie sich so etwas entwickelt:

Eine Person wollte Mönch werden. Er bekam schon mal ein Shantap zu tragen und wurde dann als „Novize“ bezeichnet. Er sagte eines Tages, er möchte mal ins Kloster RabtenC. Darauf sagte die Lehrerin, das gehe nicht und wenn, dürfte er seine Robe nicht mehr tragen. Da sagte er: das mache ihm nichts, er gehe trotzdem. Daraufhin durfte er den Shantap nicht mehr tragen und ich und ein anderer Mönch wurden beauftragt mit ihm zu reden, was das für ein Fehler sei usw. [Zusatz vom 8.4.2005 sie drohte ihm auch, wenn er ins RabtenC gehen würde, sei er nicht mehr ihr Schüler.]

Als diese Person später zu Unterweisungen von Geshe T.P. ging und mehrmals nicht zum Studium kam, stellte sie ihn zur Rede, er sagte ganz offen, was los sei, darauf lies sie ihn mit dem Gefühl, etwas ganz Schlimmes begangen zu haben, stehen (Körperausdruck, Gestik und Schweigen waren die Mittel, die dieses Gefühl erzeugten). Zwei Stunden später kam eine „Beauftragte“ von LamaD und sagte bedeutungsvoll: „Hier von LamaD, lies dir mal die tantrischen Gelübde durch…“ [hat er sie gebrochen, weil er bei einem anderen Lehrer war? Wartet nun nicht die Hölle auf ihn?]

Dieser junge Mann war dann erst einmal verwirrt, noch mehr als sie mit ihm später sprach und sich immer mit ’Dein Lehrer’ bezeichnete, was er als Vereinnahmung empfand. Er versuchte ihr in die Augen zu sehen. Sie wich aus. Dann sah sie an ihm vorbei und er fragte, was sie so guckt. Sie sagte, sie sehe die Sonne von Je Tsongkhapa hinter ihm – oder so etwas Mystisches …

Es bleibt natürlich nicht dabei, sondern solche ’Entgleisungen’ von Schülern werden auch als Modellbeispiele verwendet, um zu vermitteln, das so etwas – ungefragt zu anderen Lehrern zu gehen – völlig falsch ist. Aber selbst, wenn man fragt, darf man ja auch nicht … hier mein eigenes Beispiel:

Als ich später selbst sagte (mein erster direkter, vorpreschender, mutiger Versuch, nach fast 6 Jahren): „Ich wollte um Erlaubnis bitten, dass ich zu G. Rinpoches Unterweisung kann in München zu den 37 Übungen eines Bodhisattvas“ drehte sie sich um, blickte mich ganz düster an und sagte: „Was Du jetzt auch noch!“ (in Anspielung auf die ’Verwirrungen’ obiger Person) und ich hatte das Gefühl ein Kapitalverbrechen zu begehen, wenn ich es doch tue. Am nächsten Tag sagte sie zu mir etwas ’weiser & milder’: „es ist besser, Du gehst nicht hin. Weißt du, wir müssen Rücksicht auf ihn nehmen. Er hat ja auf meine Anfrage, den philosophischen Text von ihm nutzen zu können, nicht geantwortet. Nicht, dass er dann emotionale Probleme kriegt, wenn Du hingehst.“

[Ja, da hat sie mich auch an meiner besten Stelle getroffen: Ich will ja niemanden emotionale Probleme machen oder gegenüber den Meistern gar rücksichtslos sein …, Anfänglich nahm ich das so an, erst später fragte ich mich, wie ein Lama emotionale Probleme haben kann, wenn ich zu seinen Unterweisungen komme? Und überhaupt, wie sie indirekt sagen kann, G. Rinpoche könnte verstört reagieren?]

Zum Ende meines Aufenthalts dort sagte ich ihr, dass ich zu Lama Z. Rinpoche  gehen möchte. Erst sagte sie gar nichts. (Das sagte aber auch etwas …) Dann später, sagte sie, sie sei ja schwer enttäuscht, dass ich zu DIESEM Lama gehen möchte. Ich sagte, dass sein Buch über Mitgefühl mich eben so inspiriert. Darauf sagte sie bedeutungsschwanger in etwa: „Es ist schon ein Unterschied ein Buch zu schreiben und den Dharma wirklich zu leben.“

Egal welcher Lama, von dem ich schwärmte, irgendwie hatten sie (fast) alle Fehler oder etwas stimmte nicht mit ihnen. Als ich zum Schluss meiner Existenz auf dem Schloss Sommmerswalde von Geshe M.R.s Tonglen Kurs auf Kassette schwärmte [immerhin der Lehrer, den sie als ihren hauptsächlichen Lehrer sieht], bremste sie mich aus, indem sie mir ihr Missfallen ausrichten lies, dass ich diesen im „w&s“ (ein Ort in Berlin) anleitete und behauptete glatt, er hätte diesen Kurs gar nicht geleitet, es wäre ein Referent gewesen – was nicht stimmte. Ich fasste das gegenüber einem Mönch so zusammen: „Alle anderen sind falsch, nur sie ist richtig, dass ist das, was sie mir unterschwellig vermittelt hat in den sechs Jahren.“

Meiner Meinung nach, werden die Menschen dort im Schloss, emotional, materiell, und von Ihrer Lebenszeit ausgebeutet und subtil manipuliert. Ich tendiere eher zu der Überzeugung, dass LamaD dies nicht bewußt, nicht böswillig macht, sondern es aus ihren persönlichen und religiösen Überzeugungen heraus tut und tief glaubt und davon überzeugt ist, dass dies alles gut und eine selbstlose, nützliche Hilfe sei, die völlig dem Dharma entspricht. (Ich und ein anderer Mönch selbst hatten auch schon gemutmaßt, dass etwas in ihrer Tantra Praxis mit dem „göttlichen Stolz“ schief gelaufen sein könnte.)

Beispiele für die materielle Seite:

Als ich vor ca. 7 Jahren in das Zentrum in einzog, hatte ich noch eine gewisse Rücklage von ca. 2.000 DM. ’Das Zentrum’ brauchte bald Geld und ich wurde entsprechend befragt/inspiriert. Ich half mit einem Darlehen von 1.000 DM dem Zentrum und einer Person privat mit ca. 700 DM. Irgendwann wandelte ich beides (oder eines davon bin nicht mehr so sicher) als Spende um, weil ich einerseits durch mein vieles Nachfragen, das Gefühl hatte, ich bin geizig und das ist ja nur „Anhaftung“ und andererseits glaubte ich auch nicht, dass ich es zurück bekomme. Letztlich freute ich mich, dass ich etwas Gutes tat. Es ging recht schnell, da hatte ich kein Geld mehr aber schon meine erste Mietschuld gegenüber dem Zentrum, die ziemlich vehement und mit Hinweis auf den karmischen Schaden, der mir entsteht, wenn ich nicht schnell zahle, eingefordert wurde. So borgte ich mir in meinem alten Freundeskreis das Geld.

Bei den meisten, die einziehen oder Geld borgen, entwickelt es sich nach dem selben Muster. So haben fast alle Mönche und Nonnen Schulden, sowohl privat, als auch gegenüber dem Zentrum, bzw. dem Schloss (Verein). Eine Person sagte mir, es wären 30.000 DM bei ihr, eine Nonne sagte mir 7.000 DM. Als eine Nonne sich entschloss, ihre Schulden durch eine Arbeit außerhalb der Gemeinschaft abzuarbeiten, sagte LamaD zu ihr in etwa: „das kannst du doch nicht machen, ich brauche dich doch hier.“ Eine andere Nonne hat ihr Erspartes für das Buchprojekt von LamaD gespendet und als sie nicht für LamaDs neuen (Gebraucht-) Mercedes bürgen wollte, wurden die Ordinierten zusammengerufen, einschließlich dieser Nonne, die ja noch Geld hatte und somit bürgen konnte, und es wurde gesagt: es sei ja wohl ganz schlimm, wenn jetzt sich keiner mehr verantwortlich fühlt, für dieses Auto zu bürgen, womit doch nur der Lehrer zu den Unterweisungen fährt „um den heiligen Dharma zu lehren“ und wie schlimm und traurig das sei … natürlich bürgte die Nonne nach dem „Gespräch“.

Die meisten investieren ihr gesamtes Erspartes für „die gute Sache“ und weil sie ja jetzt Mönche / Nonnen sind, die nichts mehr brauchen. Dann haben sie nichts mehr und verschulden sich schließlich. Kaum einer hat Zeit oder wird gar ermutigt, seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Auch ich mußte mich rechtfertigen, als ich noch relativ häufig arbeiten ging. Bis ich einen Kompromiss fand, halb zu arbeiten und halb Sozialhilfe zu beziehen. Persönlich konnte ich mich aber von Schulden frei halten. Als ich vom Schloss ging (Juni/Juli 2002) betrugen die Gesamtschulden des Vereins bereits 150.000 DM. Zusätzlich gibt es die Last des 1.5 Mio DM Darlehens, das für den Erwerb des Schlosses aufgenommen wurde.

Die emotionale Verstrickung ist meiner Meinung nach das Leidvollste. Ich habe oben geschrieben, wie viel Glück ich mit dem Dharma erfahren habe. Andererseits wurde mein Geist wiederholt von Attacken heftigster Zweifel an der Qualifikation, den Lehrdarlegungen LamaDs und ihrem Verhalten heimgesucht. Von Phasen tiefster Verzweiflung, weil ich dachte, dass stimmt doch alles nicht hier. Ein Gefühl, für ewig gebunden zu sein … Ein Mönch fragte mich: „willst du werden wie LamaD?“, ich sagte „nein und Du?“ „Ich auch nicht“, sagte er. Ich sagte, „wenn sie tot wäre, ich würde alles anders machen und erst einmal einen qualifizierten Lehrer herholen.“

Auch diese ganzen verdrehten Sichtweisen, die mit meiner  Wahrnehmung der Realität und meinem Wissen nicht übereinstimmten, machten mir richtige geistige Schmerzen. Nun sollte sie ja auch ein Tulku sein. Dann gipfelten meine Zweifel an ihr in der Horrorvorstellung: ’stell Dir mal vor sie ist tot, dann mußt du sie suchen gehen und im nächsten Leben geht das weiter …‘ Ich hatte ja auch Angst, in die Hölle zu kommen, in der Zukunft keinem Lehrer mehr zu begegnen, wenn ich sie verließ. Ja ich dachte, all das muß ich erfahren, weil ich im letzten Leben schon einen Lehrer verließ, deshalb ist es jetzt besser, bei ihr zu bleiben und „mein Karma zu reinigen“, es ist ja „alles mein Geist“ usw. In den früheren Phasen meiner Verzweiflungsattacken, dachte ich auch daran, mich umzubringen. Später konnte dieser Gedanke wegen meinen Lojong-Übungen nicht mehr so stark werden. Weil ich von diesen negativen Empfindungen frei sein wollte und einfach wieder glücklich und stabil, begann ich alles als „rein“ umzuinterpretieren; wo es nicht ging, ignorierte (verdrängte) ich oder meditierte über Entsagung, um meinen Frieden zu finden. Besonders die Trennung von der englischen Hauptgemeinschaft, diese ganzen haarsträubenden Dinge damit und diese Tulku ’Erkennung’, habe ich als sehr leidvoll erfahren.

Ich dachte bei meinen Zweifeln, ich muß nur richtig meinen Geist reinigen, dann sehe ich auch LamaD und alles als rein und als Buddha. Immer gab ich mir die Schuld und dachte, alles liegt an mir, weil ja alles mein Geist ist. Diese Sicht wird enorm von LamaD gefördert. Sie sagte einmal in einer Unterweisung: „Wenn Ihr Fehler in mir seht, es sind alles eure Projektionen. Wenn Ihr Euch die Fehler aufschreibt und nach einer Woche prüft, werdet Ihr sehen, dass es nur Eure Projektionen waren.“

Na ja. Aber gut war, so habe ich wenigsten versucht, viele Reinigungsübungen zu machen. Ein hal­bes Jahr bevor ich ging, betete ich zu Lama Z. Rinpoche und allen Bodhisattvas, mir herauszuhelfen, ich konnte einfach nicht mehr. So kann ich mich eigentlich wirklich nicht beschweren und bin sehr dankbar, weil ich hart an mir arbeiten mußte und viel gelernt haben usw. Allerdings, wenn ich letztlich nicht Hilfe und Zuflucht bei Alexander B. gefunden hätte, ich weiß wirklich nicht, was mit mir passiert wäre. Persönlich gehts mir sehr gut, ich sag immer nur, vorher war ich im Froschbrunnen, jetzt bin ich am Meer angekommen, es ist wunderbar wie es ist.

Meine subjektive Beobachtung des Umfeldes und des Verhaltens. Was habe ich bei anderen beobachtet?

(Ein Auszug)

Von zwei weiteren Nonnen weiß ich, dass sie Selbstmordgedanken hatten. Eine andere Nonne sagte dreimal, bevor ich ging (am Anfang des Jahres 2002), sie bräuchte einen Psychologen. Diese Nonne leidet so schlimm. Sie wird ständig von LamaD ausgeschimpft, wegen ihrer (scheinbaren) Unfähigkeit kritisiert und sie ist völlig aufgewühlt, ängstlich und voller Versagensgefühle und mangelndem Selbstvertrauen. Sie ist unsicher und oft unglücklich. Leicht gerät sie in Panik in ständiger Angst, etwas falsch zu machen. Sie hat keine Ruhe zu meditieren, immer muß sie irgend etwas für LamaD tun oder wird ausgeschimpft, weil sie etwas nicht getan hat. [Solches Elend wird aber als Reinigung gesehen und die Beschimpfungen als „zornvolle Handlungen aus Mitgefühl“. Komisch ist nur, dass der Geist dieser Nonne sich – meiner Meinung nach – in den über sechs Jahren seit ich sie kenne, nicht gebessert, sondern eher verschlechtert hat.]

Ich habe mir erlaubt, als LamaD mal 2 Monate nicht da war, diese Nonne einfach nur freundlich zu behandeln und sie zu ermutigen, zu meditieren, zu sich zu kommen, sich zu entspannen und sie war ein völlig anderer Mensch, ihr gings gut. Kaum war LamaD zurück, ging alles von vorne los.

Erfahrungen einer anderen Nonne: (… die sie mir mitteilte, selbst nicht in der Lage, wegen ihrer inneren Anspannung und Schmerzen, das zu notieren.) Die Nonne *** fasste ihre eigene Erfahrung, über die ich jetzt kurz berichte, wie folgt zusammen: „Erst macht sie Dich nieder, bis Du nichts mehr bist, dann baut sie Dich wieder auf.“ [Mich erinnert das Vorgehen von LamaD an Orwell’s „1984“ oder einen allmächtiger Gott der bestraft und vergibt.]

Aber vielleicht sagen die Erfahrungen der Nonne *** , die sie mir mitteilte, mehr als genug aus:

Ich erhielt gegen Ende 2002 auf meiner Arbeit einen Anruf. Am Ende der Leitung war *** , sie weinte und war verängstigt. Sie sagte, sie ist nach Erfurt geschickt worden und ihr ist verboten worden mit irgend jemanden darüber zu sprechen wo sie ist, „und wehe Du tust das!“. Was war passiert?

Bei einer ihrer Indien-Reisen hat LamaD Lobsang D. Tulku kennengelernt. Letztlich lud sie ihn ein, im Schloss zu lehren. Da er sehr gut, klar und gemäß der Schriften lehrte, da er auch gute Qualitäten hat, berührte er sehr viele, vor allem die Nonne *** , die frisch und frei auch zu LamaD schwärmte: „Oh, wie der mein Herz zum Dharma bewegt hat, und wie viel Liebe ich jetzt in mir spüre, nach dem er mir geholfen hat, mit der Nonne … besser umzugehen.“ Darüber freute sich LamaD aber nicht. *** wurde daraufhin observiert. Von ’beauftragten’ Nonnen ausgehorcht, beobachtet. [Die Nonnen handelten im Vertrauen und auf Anordnung LamaD so und sahen das alles als selbstlose Hilfe für die Nonne] Schließlich wurde ihr jeder Kontakt zu ihm untersagt. Da sie wohl in ihn verliebt sei, also Anhaftung hat. Mit ihm wäre auch gesprochen worden, er habe ja wohl auch nicht die beste Motivation … Dann wurde sie im Zimmer bewacht, 2 Nonnen saßen zur Bewachung vor ihrem Zimmer. *** wurde von ihm abgeschirmt und in andere Städte mitgenommen, um sie von ihm fernzuhalten. [Mit der Begründung der Gefahr des sexuellen Fehlverhaltens für sie und den Tulku. Die Nonne sagte mir aber: „mir ist das Wichtigste Nonne zu sein, ich will keine Kinder und keinen Mann, ich will mein Leben als Nonne leben.!!!“]

Auf der Rückfahrt von Braunschweig, wo sie auf ihrer Abschirmungs-Odyssee gegen ihren Willen mitfahren mußte, wurde *** von LamaD im Auto persönlich ‚verhört‘. Dieses Verhör ist nicht ohne Druck und emotionale Aufdringlichkeit abgelaufen. Für *** war es einfach nur furchtbar und schrecklich und sie fühlte sich danach elend  und völlig verstört. Die Art und Weise dieses ’Verhörs’ hat einen schweren geistigen Schaden bei *** hervorgerufen, der sich immer noch in Alpträumen entlädt.

Weiterhin wurde sie an verschiedene Orte und ins P. (Geschäft des Vereins in Berlin) geschickt, ohne auf ihre Empfindungen, Wünsche und Bitten Rücksicht zu nehmen. (Alles mit der „selbstlosen Motivation“, „ihr zu helfen und sie zu schützen“). Als sie dann zufällig doch Lobsang D. Tulku im P. traf, brachen die Tränen aus ihr aus und sie mußte weinen. Aber da eine Nonne auf sie aufpaßte, konnte sie nicht ehrlich antworten, als Lobsang D. fragte: „was ist denn los?“ Denn ihr war ja verboten worden zu reden. Daraufhin wurde sie nach Erfurt gebracht mit folgenden Hinweisen von LamaD: „Du siehst ihn nie wieder und kommst erst auf das Schloss zurück, wenn er weg ist. Auch wirst du ihm keine Briefe oder emails schreiben. Und wehe – Du sagst jemanden etwas!“

[Ich möchte hier anmerken: Die Nonne hat sich mit Losang D. nur über Dharma, insbesondere Bodhichitta unterhalten. Ebenso, wie wichtig es ist, in der Sangha miteinander zu reden und zu diskutieren. Und sie sagte mir: durch seine Art Fragen zu stellen: ’hat er mir soviel Selbstvertrauen gegeben!’ Also ein gutes Fundament für selbständiges, unabhängiges Denken und Handeln. Ich denke, es ist genau das und die Hingabe und Begeisterung, die sich daraus entwickelt hat, die aus der Perspektive LamaDs Position gefährlich wirkten, denn ich habe noch nie erlebt, dass ein Schüler, der so begeistert von LamaD war, von ihr evakuiert wurde. Ganz im Gegenteil …]

Aus Erfurt rief *** mich dann an und ich fragte sie: „Wie empfindest Du das?“ „Als Machtmißbrauch“, sagte sie. Dann half ich ihr durch weiteres Nachfragen, etwas klarer zu sehen, zu prüfen was sie tun möchte und es dann halt zu tun – stärkte also ihre eigene Basis / Selbstverantwortung. Sie sagte, sie „möchte jetzt aus dem Schloss ausziehen, aber noch zu LamaDs Unterweisungen am M. gehen.“ Ich sagte: „wunderbar“, dachte u.a. aber auch, ‚eigentlich gut, weil diese Entscheidung LamaD sicher besser annehmen kann.‘ Und spielte mit ihr auch verschiedene Dinge durch, wie reagiert werden wird und wie sie ganz klar zu ihrer Entscheidung stehen muß.

LamaD rief sie am Sonntag in Erfurt an: Sie war sehr warmherzig am Telefon. *** fasste sofort Vertrauen und teilte ihren Entschluss mit. Sie darauf: „Das verbiete ich Dir, das erlaube ich Dir nicht. Ich bin der Abt. Wenn du das tust, nehme ich dir alles weg, deine Ordination und alle Einweihungen – alles! Und Du weißt ja, was dann passiert … [Anspielung auf die Hölle]“ *** erwiderte LamaD: „Ja das ist ja wie bei GesheK!“ [er hatte dieses fast genauso auch zu LamaD gesagt.] Darauf weinte LamaD etwas und sagte: „ja, ich habe ja auch Fehler gemacht, aber jetzt wird alles gut, die Nonne … ist auch wieder da [diese war zuvor erst in der Psychiatrie]. Komm aufs Schloss zurück, alles wird gut. Ich öffne Dir das Chakra und dann hole ich Dir alles raus, damit Du frei bist für einen neuen Lehrer.“

Der letzte Satz tat natürlich seine Wirkung, *** sagte zu mir: „Ja T., aber wenn sie jetzt doch Vajrayogini ist und wer weiß was, in mir ist, da kann sie doch alles rausholen?“

Heute sagt *** selbst, sie hat enorme Schäden davon getragen. Diese Erfahrungen haben sich tief eingegraben. Sie konnte nur einmal über ihre Erfahrungen in vollem Zusammenhang sprechen, das war mir gegenüber dann nicht mehr. Sie ist sehr unselbständig geworden, hat Ängste, Menschen zu begegnen, sich zu öffnen, auf andere zuzugehen. Sie hat Alpträume und sucht psychologische Behandlung. Sie ist völlig verunsichert und muß sich erst einmal wieder im Leben außerhalb der Gruppe und des Schlosses zurechtfinden. Sie hat auch Angst vor den Buddhas, weil sie ja immer LamaD als „untrennbar von den Buddhas“ gesehen hat. Sie hatte ebenso Schulden, konnte aber fast alles zurückzahlen.

Mir tut das alles sehr leid. Mehr, als das aufzuschreiben, kann ich erst einmal nicht tun. Ich fühle jetzt keinen Groll, bin nicht sauer, denke einfach, es sollte etwas getan werden. Manchmal bin ich ganz schön schockiert, so richtig lachen kann ich nicht darüber. Na ja kommt vielleicht später …

Die Situation im Schloss und die Möglichkeit einer Hilfe ist nicht einfach: Die Menschen, die um LamaD herum sind, sind begeistert oder ’sehen alles als rein‘. D.h. sie sehen oder üben es, sie als Buddha zu sehen, halten die Fahnen hoch und wenn man sie fragt, wie es ihnen geht, sagen sie „gut.“ Sie möchten das auch alles irgendwie so: Das Schloss ist das Mandala und außerhalb davon die entartete Welt.

[Ich denke dazu: Das gibt natürlich ein anfängliches Gefühl von Sicherheit, Schutz, Geborgenheit und Orientierung. Dieses Gefühl vermittelt Freude, Zuversicht und Begeisterung. Wer möchte das nicht gerne? Und wenn er es scheinbar gefunden hat, dann hält man fest oder? Da will man auch etwas blind sein und Widersprüche ausblenden und uminterpretieren, verdrängen, weil das Gefühl auf der rosaroten Wolke zu sitzen, so schön ist. Da ist man dann ein bisschen feige und ängstlich, dass alles zu verlieren und abzustürzen. So hält einen das eigene Ego gefangen. So schade, denn dafür ist doch der Buddhismus und das Dharma überhaupt da: Die Spiele und Täuschungen des Egos und die Ego-Anhaftung selbst zu überwinden und nicht es aufzublähen. Ja sorry, da muß ich genauso selbst an mir arbeiten!]

LamaD ist ein Buddha (Vajrayogini). Sie weiß, wo’s lang geht und wird alle ins Reine Land nach Keyajra führen. Und wie es eine Schülerin gegenüber einer Besucherin ausdrückte: „Die Welt wird dunkel, wir müssen uns beeilen.“ [Die Besucherin sagte verwundert: „Wieso wird hier denn so auf Angst gebaut? Das ist ja alles wie im Sommerschlussverkauf.“]  Und wer LamaD und das Mandala nicht so sieht (als rein), wer Fehler sieht, dessen Geist ist halt nicht rein, der hat halt eine „falsche Sicht“ oder dem mangelt es an „Verdiensten“. „Außerhalb vom Schloss“, so ungefähr sagte es LamaD der Sangha nach meinem Weggang, als eine Nonne mit mir Kontakt aufnahm, weil sie zum Dalai Lama wollte, „warten die anderen (feindlichen?) Dharmabeschützer, die suchen sich die Schwächsten aus, die am meisten negatives Karma haben. Die da scheinbar helfen, erscheinen freundlich, wollen einen aber nur kriegen.“ [Wer möchte schon zu den Schwächsten gehören und sich wegfangen lassen? Anmerkung: Vielleicht hat sie es so nicht wörtlich gesagt, aber die Nonne *** hat es so verstanden, sie erzählte es mir.]

Ein Bewohner sagte zu seinem Vater: „Natürlich geht es hier härter zu, aber hier kann man noch in einem Leben Erleuchtung erlangen, das ist noch der reine Dharma. Was die anderen da draußen machen ist doch kein Dharma mehr.“ Ein junger Mann sagt das, 22 Jahre und immer im engen Kontakt zu LamaD.

Ich finde, LamaD nährt diese Vorstellungen – vor allem über ihre eigene Person – sehr geschickt und täuscht andere über ihre tatsächliche Qualifikation. Sie arbeitet geschickt mit den Ängsten und den individuellen Wünschen der Einzelnen. Als die Nonne *** sichtlich litt unter dem ’Verhör’, das sie mit ihr führte, sagte LamaD: „Ja bei Vajrayogini fließt erst einmal das Blut und man muß viel Leiden, aber dann …“ und sie macht eine Geste, die andeutet, dass sie genau weiß, wies dann direkt ins „Reine Land“ geht.

Sie deutet ihre Vollkommenheit durch Sätze an wie: „Ich empfehle Euch zu den Vorträgen zu gehen und zum Studium, ich brauche das nicht mehr.“ Oder: „Wenn Du im Bardo bist, sehen wir uns.“ Oder: „Die großen Meister studieren erst umfangreich, dann machen sie Retreats, dann lehren sie. Ich bin in der letzten Phase.“ Mir gegenüber hat sie auch anders herum Fehler der großen Meister angedeutet, von Kalu Rinpoche, Dilgo Khyentse Rinpoche, Lama Zopa Rinpoche und diesem und jenem Lama, die als wirkliche Meister geehrt werden und wurden.

Als eine Anfrage an das Schloss Sommerswalde gerichtet wurde, ob Seine Heiligkeit Sakya Trizin mit Gefolge in der Zeit ihres Berlin-Aufenthalts dort übernachten könne, war ihre Überlegung: ’na ja der praktiziert ja kein Dorje Shugden mehr und außerdem sind sie ja Laien.’ Als ich versuchte in die Richtung zu lenken, sie einzuladen sagte sie dann: ’ja gut. Aber er sollte wissen, dass hier Ordinierte leben.’ (Mir ist es unglaublich peinlich, das auch nur aufzuschreiben.)

Sie hat oft für jeden Lehrer irgendwie eine herabsetzende Bemerkung: Geshe Thubten Ngawang: ’… na der hat doch seinen Wurzel-Guru verlassen.’ S.E. Dagyab Kyabgön Rinpoche: ’ … na der ist ja kein Mönch mehr, der ist ja jetzt ein Laie.’ Als eine ihrer Schülerinnen sagte, sie geht zu Alexander Berzin (der ja eine weit aus größere Qualifikation hat als sie und in über 60 Ländern der Welt gelehrt hat und geschätzt wird), kommentierte sie: ’ja sicher hat das einen gewissen Nutzen’. Oder sie puscht die Lehrer mit denen sie sich oder ihre ’Linie’ verbunden sieht (um sich, wie ich finde, selbst mit ihnen zu schmücken, wie mit einem hübschen Kleid): „S.H. Trijang Rinpoche, der heiligste Lehrer dieses Jahrhunderts“ schreibt sie und erzählt sie habe „eine besondere karmische Verbindung“ zu ihm.

Werden Lamas ins Kloster eingeladen, werden sie mit Ehren und Titeln überschüttet (z.B. ’S.H. der 13. K. Rinpoche, der dritthöchste Lama gleich nach dem Dalai Lama’) später, in Ungnade gefallen, gehen sie wie vom Hinterhof leise und ohne Ehren weg und werden nimmer wieder gesehen … und über sie wird gesagt, sie hätten ja auch nicht die lauterste Motivation gehabt. (Dieser Lama wollte sie anfänglich immerhin als Tulku anerkennen und war eigentlich auch für sie spirituell sehr verantwortlich.)

Oder im Falle von Losang D., der sich selbst schlicht Losang nennt aber von ihr zu „Ven. Lobsang D. G. Tulku Rinpoche, Assistent S.H. Kyabje Z. C. Rinpoche, Linienhalter der Gelug-Tradition und älterer Tutor S.H. des Dalai Lamas“  aufgeblasen, mit Extra Geschirr und Essbesteck auf den Sockel gehoben wird), um später in Ungnade gefallen, wie ein zu heißes Eisen schnell losgelassen wird … dann wird kommentiert: „na ja die jungen Tulkus sollen erst einmal ihre Ausbildung abschließen.“

Oder ihnen wird Anhaftung, magische Rituale oder ähnliches angedichtet, weil sie in ihrer höheren Kompetenz einfach die Autorität und Position von LamaD in Frage stellen. Oder irgendwelche Dharma-Schützer Streits und Schwarzmagie müssen herhalten … Die Bescheidenheit von Losang D. geht im ganzen Trubel unter. Er läßt sich auf dem Gepäckträger eines Fahrrades von einem anderen Mönch zum örtlichen Zug fahren, während LamaD im Mercedes unterwegs ist … Zum Schluss wurde er wie ein verirrter/verwirrter Mönch behandelt der Liebesprobleme mit einer Nonne hat.

Er selbst sagte gar nichts, klagt nicht. Das einzige, was er von sich gab, war einmal mir gegenüber: „das ist sehr schade, ich bin nur gekommen, um den Dharma zu lehren, ich habe nicht nach Geld oder sonst etwas gefragt.“ und einem Freund der ihn daraufhin ansprach gegenüber: er lachte und sagte nur: „Das ist Samsara.“

[Das Übertreiben in allen Aspekten kann man gut auf der Internetseite und der Werbung beobachten, irgendwie wimmelt es nur so von Aufbauschungen und ’Heiligkeiten’. Sie selbst bestätigte auch eine Zeit lang, dass man sie ebenso Ihre Heiligkeit oder Ihre Eminenz nennen kann. Was ich dann auch im Internet oder in Flyern so veröffentlichte. Später wollte sie damit nichts mehr zu tun haben, als Kritik von der Deutschen Buddhistischen Union kam. Na ja, etwas Humor: sie zitiert ja selbst auf S.102 des u.g. Buches: „Die Leute im Westen haben eine schier unerschöpflich Begierde nach tibetischen Titeln, Lamas, Heiligkeiten und Tulkus. Das führt natürlich dazu, dass man eventuell versucht, diesen Anforderungen gerecht zu werden …“ Dieses Zitat ist allerdings aus dem Zusammenhang genommen. Sie benennt dort eigentlich andere.]

Im Gegenzug erwähnte sie mir gegenüber ca. dreimal, wie Lehrer ihr gesagt hätten: sie bräuchte nicht reinigen und wie ‚besonders‘ sie sei. Für mich hieß das: Sie ist rein. GesheK sagte: Sie bräuchte nicht den Boden putzen im M. Centre in England. Geshe P. sagte: „Du hast keine Fehler gemacht, Du bist rein.“ LamaG sagte, sie bräuchte keine Reinigungs-Retreats machen, sie solle lehren. Geshe P. schreibt aber im Auftrag von Lama G an GesheK über LamaD (wie absurd das ist!): „Es gibt keine Zeichen, dass sie weder Lama noch Tulku ist.“ und ebenso schreibt er: sie hätte ihn gedrängt, sie als Tulku anzuerkennen … (Dieser Brief liegt mir vor. Die Übersetzung wurde von einem tibetischen Lama geprüft, der anmerkte: „wenn dieser Brief öffentlich wird, ist sie keine Nonne mehr“, sich aber auch weigerte ihn zu übersetzen, er bestätigte aber die Richtigkeit der obigen Aussage; ebenso wurde dies von einer Übersetzerin und einem tibetischen Mönch überprüft, die diese Übersetzung ebenso bestätigten.)

Persönlich habe ich erlebt, wie sie selbst die Lehrer, auf die sie sich bezieht, subtil herabsetzt und sich erhöht: „Ich habe D. Rinpoche gefragt [den sie als Halter der Je Tsongkapa Linie sieht, den Ganden Tripa akzeptiert sie nicht] aber das habe ich nur pro forma getan.“ Was mir den Eindruck vermittelte, sie muß niemanden mehr fragen, selbst die Höchsten nicht, weil sie eh schon alles weiß. In Bezug auf LamaG, ihrem „gütigen Wurzel-Lama“ sagte sie einmal zu mir, als ich ein Bild von ihm vor ihrem Altar betrachtete: „Ich brauche ihn eigentlich nur für meditative Zwecke.“

Wie tief diese Selbstherrlichkeit sitzt, kann auch folgender kurzer Dialog zeigen, den ich vor ca. 2 Jahren mit LamaD hatte: Es ging um einen Meditationsabend oder so und ich sagte: „Ja danach können wir uns ja noch austauschen mit den Teilnehmern.“ Sie scharf: „Wir tauschen uns nicht mit anderen aus!“ Ich habe das so verstanden: Wir wissen wo’s lang geht.

Dass dann diejenigen, die vom Schloss weggegangen sind, falsch, ’fehlgeleitet’, verblendet sind, dass es ihnen an Verdiensten mangelt oder eigentlich schon immer irgendwie psychisch krank waren oder und eben etwas mit ihnen nicht stimmt, ist die logische Konsequenz, dass man selbst eben unfehlbar richtig ist.

Ich gebe hier ehrlich zu: Ich kenne diese Selbstherrlichkeit auch von mir selbst, denn sie hat logischer Weise auf mich abgefärbt. Sie führt sogar dazu, dass es einem selbst nicht einmal möglich ist die Zuneigung eines anderen anzunehmen. Stolz macht eben einsam.

LamaD sagte oft, sie hat über 25 Jahre Buddhismus studiert. Mit wem, was und wo und wie?

Ich habe das einmal hinterfragt: Die Zeit vor der englischen Hauptgemeinschaft liegt im Dunkeln und wird nur wage angedeutet, ist also schwer recherchierbar. Sie sagte z.B. sie wäre drei Jahre in die Buddhistische Gesellschaft in Steglitz gegangen. Was sein kann, aber auch nicht soviel aussagt. Zumindest Dr. N. wußte nichts von ihr. (Was auch noch nicht soviel aussagt. Vielleicht haben sie sich nicht gesehen oder sie ging nur ab und zu hin …)

GesheKs Ausbildungsprogramm hat sie hauptsächlich über Kassetten gemacht. Mir sagte sie „eigentlich war GesheK nie mein Lehrer, er war mehr eine Quelle, wenn Du von einem Leben in das andere gehst brauchst Du diese Quelle, die dich inspiriert …“ Den Lehrer dieses Ausbildungsprogramms der englischen Hauptgemeinschaft, Ven. S. Kelsang , hat sie auch nicht respektiert. Sie erwartet selbst, das man aufsteht, wenn sie kommt, ist aber nicht aufgestanden, als ihr „eigener Tutor“ kam, im Gegenteil, sie behandelte ihn wie ein Kind. Ich war dabei. Ebenso sagte sie mir unmißverständlich in einem persönlichen Gespräch, dass ihre Beziehung zu GesheK eigentlich nicht gesund war.

Dann hat sie ab und zu LamaG getroffen, sich versucht ihm anzuvertrauen, war mit ihm einmal in Tibet unterwegs, hat einige wenige Male D. Rinpoche und zwei Wochen Khen Rinpoche in Amerika gesehen. Dabei hat sie hier und da einige Einweihung oder einige, (sehr wenige!) Übertragungen und ein paar  (ebenso sehr wenige) mündliche Unterweisungen bekommen.

[Wenn ich sage ’sehr wenige’ meine ich ca. 10, aber unter 20 – wenn man die Unterweisungen von GesheK oder S. Kelsang nicht mitzählt. Ich weiß nur von drei Übertragungen: Heruka / Vajrayogini, Ganden Lha Gyäma, das Namensmantra von T. Rinpoche. Auf jeden Fall nicht im Ansatz mit der Ausbildung und den Studien echter Lehrer vergleichbar. Das ist wichtig zu wissen, weil sie sich als gut ausgebildet darstellt.]

Ja und ihre Urkunden sind eine Sympathiebezeugung von LamaG und dem Präsident der IAEWP. Der Präsident war von ihrer Person so beeindruckt, dass er sie spontan zur Botschafterin der IAEWP ernannte. Das hat mir LamaD so erzählt. Sie wollten sie nach der Trennung von der englischen Hauptgemeinschaft stärken, ermutigen.

Das alles ist wie ein Brei, wo man rumrührt und sich fragt, was eigentlich hier Fakt ist. Erst wenn ich genau hinsehe und zum Beispiel ihr Buch zur Lehrer-Schüler-Beziehung nutze, erkenne ich klar das Ausmaß ihrer Täuschungen und subtilen Manipulation über ihre Qualifikation: dort steht auf Seite 19 z.B.: „Mein eigener Lehrer Geshe M.R. erklärte mir einmal in einem Kommentar…“ Er hat ihr gar nichts erklärt. Geshe M.R. ist seit über 2 1/2 Jahren im zurückgezogenen Retreat in Amerika!  Sie hatte ihn bis dahin [und wahrscheinlich bis heute] nicht persönlich getroffen, da er im Retreat ist, das erst im Juli 2003 endet.

Was sie dort im Buch aufgeschrieben hat, hat sie auf der Kassette No 3 gehört des Kurses No 1 vom A.C. Institute. Einen Kurs, den sich jeder x-beliebige übers Internet bestellen kann.

Sie hat keine persönliche, mündliche Unterweisung von ihm gehört oder ihn gesprochen! Bevor ich ging, gab es neben ihrem privaten email-Verkehr ihres Fernstudiums beim A.C. Institute – so viel ich weiß – nur folgenden Austausch: LamaD sagte mir, Geshe M.R.s Assistenz hätte ihm von ihr berichtet, dann ließ er Grüße zurück bestellen: er freue sich. Des weiteren: Als später ein Mönch und ich sie in ihrer Autorität in Zusammenhang auf ihre Ausbildung und der Undurchsichtigkeit ihres Lebenslaufes durch unsere Fragen in Frage stellte, schrieb sie schleunigst einen Brief an das A.C. Institute, ihr Studienprogramm nutzen zu können. Was sie erlaubten – und jedem erlauben, der anfragt!

Sofort waren Khen Rinpoche und Geshe M.R. auch Lehrer der „Klosterschule“ und ihre Lehrer … und sie sagt, sie bietet das Studium gemäß A.C. Institute an, was nicht stimmt, da sie ihre persönliche Interpretation von Paponkhas Lamrim lehrt, der kein direkter Lehrinhalt des A.C. Institute ist. (Später als ich auch durch meinen Weggang natürlich einiges in Frage stellte [immerhin hatte ich einige Funktionen in ihrem engen Umfeld inne] und ca. 20 Schüler zuvor und danach auf Grund ihrer eigenen Erfahrungen allmählich abwanderten, reiste sie nach Amerika mit einem Mönch und erhielt Einweihungen und wohl auch Unterweisungen von Khen Rinpoche. Darüber weiß ich nichts genaues.)

Sie schreibt also in ihrem Buch: „mein eigener Lehrer sagte mir“ und wenn ich das lese entsteht der Eindruck, sie hätte eine innige persönliche Beziehung und eine Austausch mit ihm. Was nicht stimmt. Ich nenne das Suggestion. Sie suggeriert Dinge, die nicht existieren. Das hat sie auch mündlich getan und ich dachte, ich falle vom Stuhl: Sie sagte vor der ganzen Sangha: „Geshe M.R. sagte mir …“ Aber was sie dann zitierte, hat sie lediglich auf einer Kassette gehört.

Weiter heißt es in diesem Buch zur Lehrer-Schüler-Beziehung (Ein Kommentar zu den 50 Versen von Ashvaghosa) auf Seite 83: „Geshe M.R. sagte in einem Gespräch im Jahre 2001 …“ auch dort war sie nicht und ebenso nicht in Arizona wo sie „ihren“ „Geshe Michael Roach, meinen gütigen Mentor“ auf S. 107 zitiert, sie hat das alles auf Kassette gehört. Sie redet also von ihm als ihrem Lehrer, obwohl sie ihn bisher nicht gesehen, geschweige denn eine mündliche Unterweisung direkt gehört hat. Sie schreibt aber im selben Buch auf Seite 18: „Auch hier scheint es mir jedoch notwendig, darauf hinzuweisen, dass wir hierzu eine mündliche Erklärung erhalten, da wir durch das Selbststudium Gefahr laufen, eventuelle Fehlverständnisse über Umfang und Bedeutung zu gewinnen.“ Das ist genau das, was sie selbst tut.

Zudem hat sie, so viel ich weiß, keine mündlichen Erklärungen, Kommentare zu Ashvaghosas 50 Versen erhalten, sie hat sich fast alles im Selbststudium angeeignet, über Bücher und Kassetten. [Im Vorwort des Buches steht über sie: „fachliche Kompetenz“ …] Selbst, als der im Buch ebenso gern und oft zitierte 13. K. Rinpoche im Schloss lehrte, war sie nicht zu seinen Unterweisungen zur Lehrer-Schüler Beziehung anwesend. Sie hörte also nicht persönlich zu, sondern sie hörte sich später die Aufzeichnungen über Kassetten im privaten Zimmer an. Dabei entschied sie, sie müsse diese Unterweisungen überarbeiten & korrigieren.

Auf der Rückseite des Buches preist sie sich im Gegenzug: „Sie hat langjährige Studien in der Gelugpa Tradition des tibetischen Buddhismus hinter sich gebracht und dadurch ein fundiertes Wissen über die Lehre Buddhas bekommen … Sie können sicher sein, dass sie die Worte einer Autorin vorfinden, die auf Grund ihrer Ausbildung authentischen Buddhismus lehrt und von tibetischen Lamas überaus geschätzt wird.“

Wenn man den Mut hat, sie auf solche Widersprüche oder andere anzusprechen, weicht sie auf esoterische, mystische Ebenen, nicht wahrnehmbare subtile Beziehungen, Scheinerklärungen, die irritieren aber nicht klären usw. aus. Oder im anderen Fall trickst sie die Fragen aus, indem sie behauptet: „Dies ist nur eine Prüfung für meine Schüler.“ (Alles ist rein.) Oder sie nutzt die Kraft ihrer Sprache und trifft mitten ins Herz: „Pass auf, was du sagst. Pass auf, mit wem Du sprichst.“ Und getroffen und irritiert schweigt und geht man … [und oft mit dem Gefühl, man selbst ist irgendwie gestört oder falsch oder einfach irritiert.]

Nur wenn man also hinter die Kulissen blickt, wenn man genau beobachtet und untersucht, fühlt und merkt man, dass vieles einfach eine Fassade und milde gesagt: Täuschung ist.

Nachdem ich diese ganze Palette von Fehlern aufgezählt habe, um die Dringlichkeit der Situation und ihre tiefe Verfahrenheit aufzuzeigen, möchte ich unbedingt noch einmal in die positive Richtung gehen. Neben dieses Dingen hat LamaD auch sehr, sehr gute Qualitäten und oft eine überraschende Klarheit, Liebe und Einfachheit. Eine unglaubliche Energie und Humor. Ja sie ist für viele eine faszinierende Persönlichkeit und Hilfe. Ich habe diese Krassheit zwischen den einerseits vorhandenen guten Qualitäten und den offensichtlichen Fehlern früher nie zusammengebracht. Diese Widersprüche haben bei mir richtig zu Schockzuständen geführt, weil ich das einfach nicht zusammenbringen konnte. Ich habe dann regelrecht körperlich gezittert, so hat sich diese Spannung entladen.

Mir kommt sie heute ein bißchen wie Milarepa vor, der in seinen jungen Jahren noch die positiven Kräfte des vergangenen Lebens hatte, sie aber im negativen Sinne einsetzte. Ich glaube, so ähnlich hat sich LamaD auf Grund einer enormen Fülle von Einflüssen und Bedingungen, vielleicht auch, weil sie sich selbst zu viel abverlangte und nicht innehielt, weil sie von anderen Lehrern und ihren Schülern zu früh emporgehoben wurde, verrannt. Jede Hilfe sollte so aussehen, dass ’sie nicht ihr Gesicht verliert’ wie ein Freund es sagte und sie eine echte Chance hat, dass alles für sich zu klären.

Spirituell gesehen habe ich den größten Fehler durch Parteilichkeit, Anhaftung an die eigene Tradition, Feindseligkeit gegenüber anderen gemacht. Das hat meinen Geist umwölkt, mich gefangen gehalten und fanatisch gemacht. Ebenso hatte ich einen guten Schuß Naivität und Blindgläubigkeit. Das hat letztlich ebenso wie mein Karma dazu beigetragen, diese Situation erleben zu müssen. Ich habe viel gelernt und hoffe, der Schaden bleibt anderen erspart und wir helfen uns gegenseitig dies zu überwinden.

Ich würde mich freuen, wenn ein Ansatz gefunden werden kann, der sowohl LamaD, den bald 16 bis 17 Nonnen und Mönchen, sowie den Bewohnern auf Schloss S. hilft, einfühlsam und geschickt. Denn ich glaube, das Ganze kann sonst nur in einem bösen Erwachen und elenden Schmerz enden. Ebenso, denke ich, müßte jemand, der auf der Suche ist, eine klare Information bekommen, worauf er sich einläßt, wenn er dort einsteigt….

LT

26/27.01.2003 überarbeitet: 8.2.03


Anhang vom 6.4.2005
Durch andere Aussteiger gibt es weitere Informationen.

Hier einige Wesentliche, die genanntes ergänzen, oder deutlicher machen:

Über Lobsang D. Tulku wurde später gesagt: er ist ein Spion des Dalai Lama, er wäre gar kein Mönch und geht nachts ins Rotlichtviertel. Mir wurde von einer ehemaligen Nonne (MS) versichert, ihr wäre Kontakt und ein Gespräch (über Guru Yoga) mit K. Rinpoche verboten worden. LamaD sagte über ihn: er wolle ihr die Schüler wegnehmen.

In Bezug auf das Verhör der anderen Nonne im Auto auf der Fahrt nach Braunschweig, sagte die Nonne mehrmals: es wäre wie bei der Stasi gewesen, wie das abgelaufen ist. Später ermittelte die Staatsanwaltschaft, wegen Nötigung, sie hat aber ihre Aussage zurückgezogen, weil sie keine Kraft hatte, vor Gericht etwas auszusagen.

LamaD sagt den Nonnen und Mönchen, die gehen wollen oder über die die gegangen sind, dass sie dann alle ihre Gelübde verlieren bzw. verloren haben. Auf Grund dieser Aussage, die ebenso mehrfach belegt werden kann durch Zeugen, wusste die Nonne (MS), nicht wie sie die Gruppe verlassen könnte, ohne Gelübdebruch und versuchte mehrmals die Robe zurückzugeben, nur um gehen zu können, dies wurde aber auch nicht akzeptiert. Von dieser Nonne und auch dem Tibeter S. kontrollierte und konfiszierte LamaD auch die Post.

Was nicht dargestellt wurde ist der Umgang mit den Finanzen im Verein, wo sich LamaD nach Aussagen ehemaliger Nonnen auch an den Kassen bedient, Spendengelder zweckentfremd werden, nicht verbucht werden usw. das ist ein Feld, da habe ich nicht so viel Einblick gehabt.

Anhang vom 8.4.2005

Nachdem K. Rinpoche vom Schloss wegging waren einige verwirrt, da er ja anderes lehrte als LamaD. Mir sagte LamaD, sie hätte mit LamaG darüber gesprochen und dieser hätte gesagt:

„Ja das übliche Problem: wo K. Rinpoche hingeht, gibt’s Probleme“, er würde mit ihm sprechen.

Des weiteren nahm sie ja nicht an seinen Unterweisungen zum Guru Yoga teil und hörte diese später auf Kassette.

Als Leute Aufzeichnungen der Belehrungen erbaten sagte sie: „die muss ich erst noch einmal überarbeiten, das kann man so nicht weiter geben.“ Später schrieb sie ein Buch zum Thema, ohne je mündliche Erklärungen dazu erhalten zu haben.

Wer und was ist ihre Linie?

Mir sagte sie: „Wenn Du als Tulku erkannt wirst, bekommst Du den Segen der ganzen Linie“, deshalb habe sie jetzt die Linie.


PS: Tut mir leid, dass ich mich nicht kürzer fassen konnte und vielleicht da und dort etwas ausufernd oder aufgeregt wurde. Vieles wurde nicht gesagt. Es ging mir nur darum Tendenzen aufzuzeigen.



Erfahrungsbericht – zum Prüfen & Nachdenken
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